Kursnummer | 10107VE |
buchbar ab | 14.01.2025 08:30 Uhr |
Dozent |
Wolfgang Hoffmann |
Datum | Dienstag, 06.05.2025 18:30–20:15 Uhr |
Gebühr | 6,00 EUR |
Ort |
Rathaus Velen
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete das Deutsche Reich verschiedene Kolonien, wobei die afrikanischen Gebiete in Togo, Kamerun, Südwestafrika und Ostafrika den Schwerpunkt bildeten. Dabei begingen deutsche Truppen und Kolonialbeamte dort
Verbrechen (wie den Völkermord an den Herrero und Nama in Deutsch-Südwestafrika), die man lange nicht als solche benennen wollte. Und für heutzutage vielleicht am schwerwiegendsten: Viele rassistische Denkmuster stammen aus der Kolonialzeit und halten sich bis heute in den Köpfen - oft unbewusst.
Insofern resultiert aus der deutschen Kolonialgeschichte eine besondere Verantwortung.
In der Geschichtswissenschaft herrscht Konsens, dass eine gründliche Aufarbeitung der Kolonialzeit erfolgen muss. Allerdings ist die Erinerung an die deutschen Kolonialverbrechen zwischen 1884 und 1918 umkämpft. Einerseits engagieren sich Aktivisten und Museumsleute für die Umbenennung kolonialer Straßennamen oder die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Andererseits gewinnen gleichzeitig rechte Geschichtsrevisionisten an Boden. So ist es begrüßenswert, dass es in den Jahren 2024/25 ein wichtiges kulturpolitisches Anliegen der Bundesregierung geworden ist, sich kritisch mit der deutschen Kolnialvergangenheit auseinanderzusetzen.