Kursnummer | 10305BO |
Dozentin |
Prof. Dr. Silke Mende |
Datum |
Donnerstag, 12.12.2024
19:30–21:00 Uhr
Karten können auch an der Abendkasse erworben werden. |
Gebühr | 6,00 EUR |
Ort |
Stadtarchiv
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Seit geraumer Zeit ist viel die Rede vom "Ende der Volksparteien", von einer "Krise der Parteiendemokratie" oder gar von einer "Krise der demokratrischen Repräsentation". Befeuert werden diese Debatten vom Aufstieg rechtsradikaler Parteien und Netzwerke einerseits, vom vehementen Engagement für Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit andererseits. Auch der Vorwurf einer "neoliberalen" Aushöhlung parlamentarischer Entscheidungsprozesse wird lauter. Zudem erzeugen neue digitale Medien kurz getaktete Aufmerksamkeitsökonomien und fragmentierte, schnell erregbare Teilöffentlichkeiten, so dass das parlamentarische System unter immer größeren Druck gerät.
Spricht man von"Krise", dann stellt sich aber automatisch die Frage nach dem "Davor" und dem, was eigentlich in die Krise geraten ist. Nicht alles, was uns in aktuellen Debatten als neu und epochemachend erscheint, ist so plötzlich über uns gekommen. Zum tieferen Verständnis beschleunigter Wandlungsprozesse richtet Prof. Dr. Silke Mende den Blick zurück bis in die 1960er Jahre und erörtert unsere aktuellen Herausforderungen im Lichte länger andauernder Transformationen - nicht zuletzt, um die aktuellen Angriffspunkte rechtsradikaler "Systemopposition" besser einordnen zu können.
Silke Mende ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Universität Münster. Zu ihren Schwerpunkten zählen Gegenwartsnahe Zeitgeschichte, Neue Soziale Bewegungen und die Entstehung der Grünen sowie Demokratie, Parlamentarismus und Europäisierung seit den 1970er Jahren.